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Ein paar Gedanken zu: Auslandstierschutz

In einer Welt, die immer globaler wird, treffen wir auf Herausforderungen, die sich über Landesgrenzen hinweg erstrecken. Der Auslandstierschutz, eine lobenswerte Initiative im Kern, bringt jedoch oft unausgesprochene Probleme mit sich, die wir nicht länger übersehen dürfen!

Wir retten Tiere aus fernen Ländern, aus unwirtlichen Situationen und bieten ihnen eine vermeintlich bessere Zukunft. Doch was geschieht, wenn unsere gut gemeinten Rettungsaktionen nicht den ersehnten Frieden bringen? Wir stehlen Hunde und Katzen aus ihren vertrauten Umgebungen, verpflanzen sie in unsere Welt und erwarten, dass sie sich mühelos anpassen, sogar dankbar sind. Doch sind wir bereit, die Ängste, die Verwirrung und die Unsicherheit zu verstehen, die sie durchleben?

Diese Tiere haben auf der Straße überlebt, Generation um Generation. Sie kennen die Wildnis, die Freiheit, das Überlebensspiel. Plötzlich werden sie in Käfige gesperrt, in vier Wänden gehalten, von Menschen umgeben, die sie nicht verstehen können. Ihre Instinkte kämpfen gegen die erzwungene Zivilisation an, und wir die wir glauben sie gerettet zu haben, stehen ratlos da.

Wir müssen uns fragen, ob wir in unseren Bemühungen Gutes zu tun, manchmal das Wesentliche übersehen. Hinter den glanzvollen Bildern von vermeintlich geretteten Tieren verbirgt sich oft eine Geschichte der Entfremdung, der Überforderung und des Scheiterns. Wir können nicht einfach retten und loslassen, in der Annahme, dass unsere Arbeit getan ist.

Es liegt an uns, die Wahrheit hinter den Bildern zu erkennen. Anstatt uns von traurigen Augen verleiten zu lassen, sollten wir uns fragen, ob wir wirklich in der Lage sind, diesen Tieren das Leben zu bieten, das sie verdienen. Wenn wir sie aus den Augen verlieren, wenn die anfängliche Begeisterung verblasst, enden sie oft in Tierheimen, in denen ihr Leid nur fortbesteht.

Die Zeit ist gekommen, umzudenken. Es geht nicht darum, wie viele Tiere wir retten, sondern wie wir sie retten. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen, langfristige Verpflichtungen einzugehen und uns wirklich zu fragen, ob wir in der Lage sind, diesen Tieren ein Zuhause zu bieten, in dem sie sich wohlfühlen können.

Der Auslandstierschutz kann eine wunderbare Sache sein, aber nur, wenn er mit Weisheit, Mitgefühl und einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse der Tiere angegangen wird.

Lasst uns nicht nur Tiere retten, sondern sie auch verstehen.
Lasst uns nicht nur Tränen vergießen, sondern echte Veränderungen bewirken.
Denn nur wenn wir handeln, anstatt nur zu reagieren, können wir wirklich das Leben dieser Tiere verändern.

Autor: Stefanie Karres für Helfersyndrom e.V.